
Platzsparende Möbel nach Maß
Inhalt des Beitrages „Platzsparende Möbel“
Quadratmeter sind relativ: So machen Sie Ihre kleine Wohnung zum Palast
Kennen Sie das? Sie stehen in Ihrem Vorraum oder Schlafzimmer, atmen tief ein – und fühlen sich sofort eingeengt. Überall steht etwas herum. Der Schrank ist wuchtig, aber voll. In der Ecke sammelt sich Staub, weil das Regal dort nicht ganz hinpasst.
Hier ist die harte Wahrheit aus der Werkstatt: Nicht Ihre Wohnung ist zu klein. Ihre Möbel sind zu faul.
Standardmöbel sind für Standardräume gemacht. Aber wer wohnt schon im Standard? Als Tischler sehe ich täglich, wie viel Potenzial in „toten Ecken“ verschenkt wird. In diesem Beitrag zeige ich Ihnen, wie wir bei Kornmüller aus 40 Quadratmetern gefühlte 60 machen – mit Köpfchen, Holz und Millimeterarbeit.
Warum scheitern Standardmöbel in kleinen Räumen?
Weil sie in festen Rastern denken (z. B. 60 cm Breite), während Ihr Raum individuelle Nischen hat. Das Ergebnis sind ungenutzte Lücken, die wertvollen Stauraum verschenken und optisch unruhig wirken.
Ein Möbelhaus-Schrank endet oft 20 Zentimeter vor der Wand oder 40 Zentimeter unter der Decke. Dieser „Luftraum“ ist verlorener Boden. Ein Einbaumöbel vom Tischler hingegen saugt sich förmlich an die Architektur an. Wir nennen das Wand-zu-Wand-Lösung.
Der Unterschied ist nicht nur Platz, sondern Ruhe. Platzsparende Möbel sind anders: Ein Schrank, der nahtlos in eine Nische passt, wirkt wie ein Teil der Wand, nicht wie ein Fremdkörper, der im Weg steht. Das Auge gleitet darüber hinweg, der Raum wirkt sofort aufgeräumter.

Wie nutze ich Dachschrägen und Treppenunterbauten effektiv?
Indem Sie die Schräge nicht als Hindernis, sondern als Gestaltungselement für gestaffelten Stauraum begreifen. Maßgefertigte Schränke folgen dem Neigungswinkel exakt und machen selbst den spitzesten Winkel nutzbar.
Dachwohnungen haben Charme, aber sie fressen Stellfläche. Viele meiner Kunden verzweifeln an Kniestöcken (die niedrige Wand unter der Schräge). Hier liegt unser Ansatz:
- Drempelschränke: Wir bauen tiefe Auszüge direkt in die niedrigste Stelle der Schräge. Perfekt für Dinge, die man nicht täglich braucht (Koffer, Bettwäsche).
- Treppen-Wunder: Der Raum unter einer Treppe ist oft der dunkelste Ort im Haus. Mit maßgefertigten Auszügen wird daraus eine Garderobe, ein Vorratsschrank oder sogar ein kleines Home-Office.
Profi-Tipp: Setzen Sie bei engen Durchgängen unter Schrägen auf Schiebetüren. Sie benötigen keinen Schwenkbereich in den Raum hinein und sorgen für maximale Bewegungsfreiheit.
Welches Holz lässt kleine Räume optisch größer wirken?
Helle Hölzer wie Ahorn, Birke oder Esche reflektieren das Licht und „schieben“ die Wände optisch nach außen. Dunkle Hölzer absorbieren Licht und können kleine Räume schnell höhlenartig wirken lassen.
Holz ist nicht nur Material, es ist Stimmung. In unserer Werkstatt in Feldkirchen erleben wir oft den „Aha-Effekt“, wenn Kunden verschiedene Muster in die Hand nehmen. Für kleine Räume gilt die Faustregel: Licht ist King.
Hier eine Entscheidungshilfe für Ihre Materialwahl:
| Holzart / Material | Optische Wirkung | Empfohlen für |
| Ahorn / Birke | Hell, feinporig, ruhig. Wirkt leicht und luftig. | Sehr kleine Räume, Nordzimmer mit wenig Licht. |
| Eiche (natur) | Warm, strukturiert. Bringt Gemütlichkeit, ohne zu drücken. | Wohn- & Essbereiche, der Allrounder. |
| Nussbaum | Dunkel, edel, dominant. Kann kleine Räume „erschlagen“. | Nur als Akzent (z.B. eine Ablagefläche), nicht als Schrankwand. |
| Weißlack / Glas | Reflektierend, neutral. Löst Grenzen auf. | Fronten in engen Fluren oder Küchen. |
Sensorischer Tipp: Kombinieren Sie glattes, helles Holz mit einem Spiegel an der gegenüberliegenden Wand. Das verdoppelt das Licht und lässt den Raum atmen.

Zonierung: Wie trenne ich Räume, ohne Wände zu ziehen?
Durch halbhohe Raumteiler oder offene Regalsysteme, die Licht durchlassen, aber klare Bereiche definieren. Eine massive Wand macht einen kleinen Raum zum Gefängnis; ein Regal macht ihn zur Struktur.
In Einzimmerwohnungen oder offenen Grundrissen ist Zonierung das Zauberwort. Sie wollen nicht vom Bett direkt auf den Abwasch schauen.
- Der Raumteiler: Ein maßgefertigtes Regal, das von beiden Seiten zugänglich ist. Unten geschlossener Stauraum (für den Krimskrams), oben offene Fächer für Licht und Deko.
- Boden-Check: Manchmal reicht schon ein Teppich oder ein Wechsel der Holzmaserung im Boden (wenn wir Parkett verlegen), um dem Auge zu signalisieren: „Hier endet das Wohnzimmer, hier beginnt das Home-Office.“
Der Weg zum Maßmöbel: Muss das kompliziert sein?
Nein, Sie können heute Abend auf dem Sofa damit anfangen. Mit unserem digitalen Möbelplaner erstellen Sie den ersten Entwurf in 3D – das Feinmaß übernehmen dann wir.
Viele scheuen den Gang zum Tischler, weil sie denken: „Das ist aufwendig.“ Wir haben diesen Prozess radikal vereinfacht.
- Online starten: Nutzen Sie unseren Möbelplaner. Spielen Sie mit Höhen, Breiten und Dekoren. Sie sehen sofort den Preis.
- Der Profi-Blick: Sobald Sie Ihre Idee absenden, schauen wir drüber. Wir prüfen die Machbarkeit.
- Das Aufmaß: Bei komplexen Ecken (und in Altbauten ist jede Ecke komplex) kommen wir vorbei. Wir messen mit Laserpräzision. Denn nichts ist ärgerlicher als ein Schrank, der wegen einer schiefen Wand 5 Millimeter übersteht.
Ein Gedanke zum Schluss:
Ein maßgefertigtes Möbelstück ist eine Investition. Aber im Gegensatz zum Wegwerf-Möbel, das beim nächsten Umzug wackelt, hält es Jahrzehnte. Es spart Ihnen keinen Platz auf dem Papier – aber es schenkt Ihnen Raum zum Leben.

Relevante Fragen zum Thema „Platzsparende Möbel“
Lohnt sich ein maßgefertigter Einbauschrank auch in einer Mietwohnung?
Ja, oft mehr als Sie denken. Zwar ist ein fest verbauter Schrank eine Investition, aber es gibt zwei smarte Wege für Mieter: Erstens können wir Möbel modular planen, sodass sie bei einem Umzug demontierbar sind. Zweitens steigert ein perfekter Einbau den Wert der Wohnung oft so sehr, dass Nachmieter oder Vermieter ihn gerne gegen eine Ablöse übernehmen. Sprechen Sie uns auf „umzugsfähige Maßmöbel“ an.
Meine Wände im Altbau sind extrem schief – passt da überhaupt ein Möbelstück?
Genau hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Standardmöbel hinterlassen bei schiefen Wänden hässliche Keile oder wackeln. Als Tischler arbeiten wir mit sogenannten Passleisten und Schattenfugen. Wir messen die Unebenheiten per Laser millimetergenau aus und passen das Möbelstück vor Ort exakt an den Wandverlauf an. Das Ergebnis: Eine optisch perfekte, lückenlose Verbindung, egal wie „krumm“ der Altbau ist.
Wie viel teurer ist ein Tischler-Schrank im Vergleich zum Möbelhaus?
Der reine Anschaffungspreis ist höher, aber die Nutzungskosten sind oft niedriger. Ein Rechenbeispiel: Wenn ein günstiger Schrank nur 70% des verfügbaren Platzes nutzt und nach 5 Jahren wackelt, zahlen Sie doppelt – mit verschenktem Wohnraum (Miete!) und Neukauf. Ein Kornmüller-Möbel nutzt 100% des Raumes (bis unter die Decke) und hält Jahrzehnte. Auf die Lebensdauer gerechnet, ist die Maßanfertigung oft die günstigere Lösung.











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